about

Wir über uns

Das Bundesnetzwerk für Arbeit und soziale Teilhabe ist ein Verbund von rund 250 sozialen (Beschäftigungs-) Betrieben in insgesamt zwölf Bundesländern, die zum größten Teil über Landesarbeitsgemeinschaften für Arbeit organisiert sind. Gestartet sind wir Ende 2016 mit fünf Bundesländern in Erfurt auf Initiative der Landesverbände Thüringen, Berlin, Brandenburg, Hessen und Sachsen. Mittlerweile gehören dem Netzwerk bis auf Bayern, Niedersachsen, das Saarland und Sachsen-Anhalt alle Bundesländer an.

Vereint hat uns das Engagement für Menschen, die seit Jahren ohne Arbeit und Aussicht auf soziale Teilhabe leben. Wir möchten diese Menschen und ihre Probleme wieder in die öffentliche Wahrnehmung bringen.

Wir kooperieren auf gleichberechtigter Basis. Dazu treffen wir uns vierteljährlich in einem Bundesland, um uns über die wesentlichen Themenfelder im Bereich ARBEIT auszutauschen und gemeinsam politische Initiativen zu entwickeln. Auch Wissenstransfer spielt eine wichtige Rolle.

Ansprechpartner in den jeweiligen Bundesländern übernehmen die Kommunikation vor Ort mit Landeseinrichtungen, MdL‘s und MdB’s. Der Landesverband Berlin/Brandenburg ist die Kommunikationszentrale in Richtung Bundespolitik. Wir haben damit eine sehr schnelle, hochkompetente und flexible Organisationsform, die auf Vertrauen und Freiwilligkeit basiert und auf Hierarchien verzichtet.

Was wir wollen

Die im „Bundesnetzwerk für Arbeit und Soziale Teilhabe“ zusammengeschlossenen sozialen Träger haben sich zum Ziel gesetzt, Fördermittel, Spenden und eigene Einnahmen zur Verbesserung der Teilhabechancen von Menschen einzusetzen, die ohne diese Unterstützung vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen blieben. Wir schaffen so den „sozialen Arbeitsmarkt“. Wir eröffnen mit unseren Aktivitäten vielen Menschen Arbeits-, Bildungs- und Ausbildungschancen, ermöglichen ihnen gesellschaftliche Teilhabe und helfen, Wege zu finden in ein Leben, das nicht mehr von Armut und Ausgrenzung bedroht ist.

Wir alle wissen: Die Integration von Langzeitarbeitslosen findet in der Realität schon lange nicht mehr statt. Der Rückgang der (Langzeit)Arbeitslosigkeit ist seit Jahren getrieben von der Demografie und anderen Abgängen in die Nichterwerbstätigkeit, regelmäßig münden sogar mehr Personen aus Erwerbstätigkeit in das SGB II ein, als sie es in Richtung Arbeit wieder verlassen. Daher ist die Arbeit der sozialen Betriebe bzw. Beschäftigungsbetriebe für viele Menschen UND für viele Regionen unverzichtbar. Ohne uns wird es keinen sozialen Arbeitsmarkt geben.

Gerade Langzeitarbeitslose sind arm und mit ihren Kindern von Ausgrenzung bedroht. Zu beobachten ist seit langem eine Spaltung unseres Gemeinwesens in Gewinner- und Verlierer-Städte, -Gemeinden oder -Stadtteile. Es entstehen „abgehängte“ Landkreise, Gemeinden oder Wohngebiete mit niedriger Kaufkraft und in der Folge überforderten Nachbarschaften, Defiziten in der gesamten regionalen Infrastruktur, der Wohnungsausstattung, im Wohnumfeld etc… Benachteiligung zeigt sich hier in Formen gesellschaftlichen Ausschlusses, die sich nicht ausschließlich an materieller Not, sondern an zentralen Teilhabekategorien moderner Gesellschaften festmachen lassen.

Die sozialen Betriebe des Netzwerks erweitern daher mit ihrer Arbeit die Potenziale der jeweiligen Regionen und betrachten Arbeitsmarktpolitik eng verzahnt mit anderen Politikfeldern: Bei uns entstehen Arbeitsplätze für Menschen aus Langzeitarbeitslosigkeit und gleichzeitig erledigen wir qualitativ hochwertige Arbeiten für die Kommune, den Landkreis oder bedürftige Bevölkerungs-gruppen, indem wir z.B. nicht-kommerzielle Treffpunkte unterhalten, Landschaftspflege betreiben, Möbel aufarbeiten, Second-Hand-Läden aufrecht erhalten oder soziale Hilfsangebote für benachteiligte Menschen machen. Es sind dies stets Angebote, die ohne Beschäftigungsträger nicht realisiert werden könnten, sie „rechnen“ sich für kommerzielle Anbieter nicht, weil die Kaufkraft der Kunden fehlt, sind jedoch umso wichtiger für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

Wir setzen uns dafür ein, dass diese Arbeit angemessen bezahlt und dauerhaft finanziert wird. Die Hartz IV-Empfänger*innen leben „von der Hand in den Mund“. Ebenso geht es den sozialen Betrieben, die Arbeitsplätze schaffen und ihnen Unterstützung anbieten. Das möchten wir ändern!

Das neue Teilhabechancengesetz zur Schaffung eines dauerhaften „sozialen Arbeitsmarktes“ sollte hier den Durchbruch bringen. Leider ist die Umsetzung bisher nicht gelungen.

Statt der im Koalitionsvertrag versprochenen 150.000 Arbeitsplätze sind im ersten Quartal 2019 verglichen mit dem vergangenen Herbst fast 10.000 geförderte sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze abgebaut worden!

Dabei ist genug Geld vorhanden, um für Langzeitarbeitslose Teilhabe und Arbeit zu gewährleisten.

Das Bundesministerium nutzt bislang aber nicht die Möglichkeiten, die der Gesetzgeber geschaffen hat: Mit der offiziellen Öffnung der „freien Förderung“ gem. § 16f des SGB II hätten die Jobcenter die Chance, regionale beschäftigungswirksame Initiativen zu fördern statt Gelder in Millionenhöhe in den Bundeshaushalt zurückzugeben.

Wir fordern die Bundesregierung daher auf, die Mittel, die das Parlament zur Verfügung gestellt hat, um für Langzeitarbeitslose eine Perspektive zu schaffen, auch real „auf die Straße“ zu bringen.

SozialStart jetzt!

about